Mit Wonderland Tales im Steiff-Museum Giengen
Anrufung des großen Bären
Großer Bär, komm herab zottige Nacht,
Wolkenpelztier mit den alten Augen,
Sternenaugen,
durch das Dickicht brechen schimmernd
deine Pfoten mit den Krallen,
Sternenkrallen,
wachsam halten wir die Herden,
doch gebannt von dir, und mißtrauen
deinen müden Flanken und den scharfen
halbentblößten Zähnen,
alter Bär.
Ein Zapfen: eure Welt.
Ihr: die Schuppen dran.
Ich treib sie roll sie
von den Tannen im Anfang
zu den Tannen am Ende,
schnaub sie an, prüf sie im Maul
und pack zu mit den Tatzen.
Fürchtet euch oder fürchtet euch nicht!
Zahlt in den Klingelbeutel und gebt
dem blinden Mann ein gutes Wort,
daß er den Bären an der Leine hält.
Und würzt die Lämmer gut.
s' könnt sein, daß dieser Bär
sich losreißt, nicht mehr droht
und alle Zapfen jagt, die von den Tannen
gefallen sind, den großen, geflügelten,
die aus dem Paradiese stürzten.
Ingeborg Bachmann
Der Bär aus dem Gedicht ist natürlich ein ziemlich riesiger, bedeutungsträchtiger. Hier soll es jetzt um die kleinen, harmlosen Verwandten aus künstlichem Zottelfell gehen:
Bei unserem letzten Lolita-Treffen sind wir im Steiff-Museum Giengen an der Brenz gelandet. Es ist sehr schön inszeniert mit Kuscheltieren, die sich automatisch bewegen, Stimmen, die eingespielt werden und einer Geschichte um ein versunkenes Schiff mit Tausenden von Teddys. Die Erzähler sind die Puppe Frieda und der Bär Knopf. Anfangs bewegt man sich wie auf einer Art Hebebühne durch die Kulissen.
Natürlich gibt es auch jede Menge Fotogelegenheiten für Lolitas: ein Einhorn, Elefant, ein Elch und viele andere Tiere zum Besteigen oder Ankuscheln. Unten sind historische Exemplare zu finden, und da gibt es manch ein Wiedersehn mit einem alten Kuscheltier aus der Kindheit.
Das erste Tier, das Margarete Steiff entworfen hat, war übrigens kein Bär, sondern ein Nadelkissen in Elefantenform aus dem Jahr 1879. Den Teddybären ersann 1902 Richard Steiff, der kreative Lieblingsneffe von Margarete.
Die Originalkuscheltiere wurden mit Holzwolle befüllt. Auch heute noch sind solche Exemplare erhältlich; sie sind als Sammlerstücke aber natürlich etwas kostspieliger.
1. vor einer bewegten Kuscheltierwelt im Eingangsbereich:
2. schlafend auf einem Löwen:
Ausführliche Informationen über das Museum und mehr Bilder gibt es übrigens hier, im Blog der Wonderland-Tales-Organisatorin Nickita92:
Großer Bär, komm herab zottige Nacht,
Wolkenpelztier mit den alten Augen,
Sternenaugen,
durch das Dickicht brechen schimmernd
deine Pfoten mit den Krallen,
Sternenkrallen,
wachsam halten wir die Herden,
doch gebannt von dir, und mißtrauen
deinen müden Flanken und den scharfen
halbentblößten Zähnen,
alter Bär.
Ein Zapfen: eure Welt.
Ihr: die Schuppen dran.
Ich treib sie roll sie
von den Tannen im Anfang
zu den Tannen am Ende,
schnaub sie an, prüf sie im Maul
und pack zu mit den Tatzen.
Fürchtet euch oder fürchtet euch nicht!
Zahlt in den Klingelbeutel und gebt
dem blinden Mann ein gutes Wort,
daß er den Bären an der Leine hält.
Und würzt die Lämmer gut.
s' könnt sein, daß dieser Bär
sich losreißt, nicht mehr droht
und alle Zapfen jagt, die von den Tannen
gefallen sind, den großen, geflügelten,
die aus dem Paradiese stürzten.
Ingeborg Bachmann
Der Bär aus dem Gedicht ist natürlich ein ziemlich riesiger, bedeutungsträchtiger. Hier soll es jetzt um die kleinen, harmlosen Verwandten aus künstlichem Zottelfell gehen:
Bei unserem letzten Lolita-Treffen sind wir im Steiff-Museum Giengen an der Brenz gelandet. Es ist sehr schön inszeniert mit Kuscheltieren, die sich automatisch bewegen, Stimmen, die eingespielt werden und einer Geschichte um ein versunkenes Schiff mit Tausenden von Teddys. Die Erzähler sind die Puppe Frieda und der Bär Knopf. Anfangs bewegt man sich wie auf einer Art Hebebühne durch die Kulissen.
Natürlich gibt es auch jede Menge Fotogelegenheiten für Lolitas: ein Einhorn, Elefant, ein Elch und viele andere Tiere zum Besteigen oder Ankuscheln. Unten sind historische Exemplare zu finden, und da gibt es manch ein Wiedersehn mit einem alten Kuscheltier aus der Kindheit.
Das erste Tier, das Margarete Steiff entworfen hat, war übrigens kein Bär, sondern ein Nadelkissen in Elefantenform aus dem Jahr 1879. Den Teddybären ersann 1902 Richard Steiff, der kreative Lieblingsneffe von Margarete.
Die Originalkuscheltiere wurden mit Holzwolle befüllt. Auch heute noch sind solche Exemplare erhältlich; sie sind als Sammlerstücke aber natürlich etwas kostspieliger.
1. vor einer bewegten Kuscheltierwelt im Eingangsbereich:
2. schlafend auf einem Löwen:
Ausführliche Informationen über das Museum und mehr Bilder gibt es übrigens hier, im Blog der Wonderland-Tales-Organisatorin Nickita92:
schöngeistige Umnachtung - 11. Mai, 21:21